Grundformen

Gläubigerpapiere


Rechtsnatur

Gläubigerpapiere sind Schuldurkunden, in denen sich der Aussteller (Emittent) zur Rückzahlung und Verzinsung des aufgenommenen Kredites verpflichtet.

Meist wird der benötigte Betrag gestückelt (Teilschuldverschreibung) , um eine breiteren Anlegerkreis ansprechen zu können.

Ausstattung und Rechte der Inhaber

Der Inhaber der Schuldverschreibung ist der Anleihegläubiger und hat einen Anspruch auf Rückzahlung des Nennwerts (Nominalwerts) und Anspruch auf Zinsen.

2 Arten von Tilgung:

1. Tilgung am Ende der Laufzeit in einem Betrag

2.Tilgungsbeginn vor dem festgelegten Endtermin der Anleihe

- planmäßige Tilgung

- Tilgung kann in festen Raten oder in veränderten Raten (z.B. Annuitätenanleihen; die Tilgung wird um die ersparten Zinsen erhöht, sodass Gesamtzahlung gleich bleibt)

- Festlegung der betroffenen Stücke erfolgt durch Auslosung, nach vorgelegtem Plan oder durch freihändigen Rückkauf zu Lasten eines Tilgungsfonds

- außerplanmäßige Tilgung

                                   - freihändiger Rückkauf

                                   - Kündigung von Teilen bzw. der ganzen Anleihe

Die Rückzahlung muss mindestens zum Nennwert oder wenn vereinbart über pari erfolgen. Zinsen werden zu den vorher bestimmten Terminen (Zinsterminen) nachträglich, jährlich einmal (Jahreskupon) oder jährlich zweimal (Halbjahreskupon) in gleichbleibender Höhe gezahlt.

Die Nominalverzinsung gibt nicht den Ertrag des eingesetzten Kapitals an. Zur Feststellung des tatsächlichen Ertrages (Effektivverzinsung) müssen neben dem Nominalzins weitere Faktoren wie Anschaffungspreis, Verkaufserlös bzw. Rückzahlungskurs und die Laufzeit berücksichtigt werden.

 

Risiken

Hauptrisiken bei Schuldverschreibungen liegen im Bonitäts- und Zinsänderungsrisiko.

Bonitätsrisiko: Zahlungsunfähigkeit des Schuldners (Emittentenrisiko)

Durch konjunkturelle Veränderungen, Branchenrisiken, Haushaltsdefizite von Staaten oder politische Entwicklungen

Zinsänderungsrisiko: Wenn Marktzinsniveau steigt muss Inhaber mit Kursverlusten bei Verkauf vor Fälligkeit rechnen oder umgekehrt.

 

Emittenten

Öffentlich rechtliche Schuldverschreibungen: Bund, Länder, Gemeinden zu Investitionszwecken(Anleihen, Bundesobligationen, Bundesschatzbriefe, Finanzierungsschätze

Bankschuldverschreibungen: Kreditinstitute zur Finanzierung Kreditgeschäft

Industrieschuldverschreibungen: Unternehmen zur Beschaffung langfristiger Mittel

Auslandsanleihen: hier zusätzlich Währunsgrisikio

 

 

 

 

Floating Rate Notes (FRN)

Bei dieser Anleihe zahlt der Emittent am Ende einer Zinsperiode die Zinsen, gleichzeitig wird der Zinssatz für die nächste Periode bekannt gegeben. Zur Beurteilung eines Floaters sind folgende Informationen wichtig.

-       Referenzzinssatz

Maßstab für die Ermittlung der jew. gültigen Zinssätze wird meist ein Geldmarktzins festgelegt. Der Zinssatz für den FRN erhält meist je nach Bonität des Emittenten einen festgelegten Aufschlag/Abschlag (Spread) zum Referenzzinssatz

Kupon = Referenzzinssatz +/- Spread

-        Zinsperiode

Meist Zinsanpassungsperioden von 3, 6 oder 12 Monate.

Je kürzer die Anpassungsperiode, desto marktgerechter die Verzinsung und desto geringer die Kursschwankungen bei Zinsänderungen

Um die Schwankungsbreite der Verzinsung zu begrenzen wird meist eine Mindest- verzinsung (Floor) oder Maximalverzinsung (Cap) festgelegt. Bei Reversfloater wird Zinssatz als Differenz zwischen einem Festzins und Referenzzins berechnet.

 

Nullkuponanleihen (Zerobonds)

Diese Anleihen haben keine Zinskupons. Anstelle von periodischen Zinszahlungen stellt die Differenz zwischen Anschaffungskurs und Rückzahlungskurs den Zinsertrag bis zur Endfälligkeit dar. Anleger bekommt also nur eine Zahlung. Entweder den Nennwert bei Endfälligkeit oder der Verkaufserlös bei vorzeitigem Verkauf.