Kontoarten
Kontoarten nach dem Zweck


Kontoarten nach Bezeichnung, Geschäftsart und Rechtsgrundlage

Kontokorrentkonto

Zahlungsverkehr und Kreditgeschäft

§355 HGB, §675 BGB, AGB

§355vHGB,§488 ff. BGB

Girokonto

Zahlungsverkehr

§676 a-h BGB

Darlehenskonto

Kreditgeschäft

§488ff. BGB

Tagesgeldkonto

Einlagengeschäft

§700 BGB, §488 ff. BGB

Festgeldkonto

Einlagengeschäft

wie Tagesgeld

Sparkonto

Einlagengeschäft

Wie Tagesgeld,§21 RechKredV, Sparbedingungen

Depotkonto

Effektengeschäft

§14 Depotgesetz, §688ff. BGB

Währungskonto

Auslandsgeschäft

Außenwirtschaftsverordnung und je nach Rechnungsverhältnis wie bei anderen Konten













Kontoarten nach der Inhaberschaft

Je nach Art der Konten, gibt es rechtliche Bestimmungen von der Inhaberschaft. So kann man bereits aus der Bezeichnung des Kontos erkennen, um welche Inhaberschaft es geht. Deswegen wird hier unterschieden und muss besondere Rechtsvorschriften einhalten vor einer Kontoeröffnung.

Übersicht:

 

Art der Inhaberschaft

Kontobezeichnung

Beispiel

Vorschriften

Einzelkonto

Bürgerlicher Name oder eingetragene Firma

Max Mustermann
EASY KG

Einzelverfügung durch Inhaber

Gemeinschaftskonto

Mehrere Inhaber

Eheleute Hans und Edeltraud Müller

Gesamtschuldnerische Haftung bei Krediten

Geschäftskonto

Laut HR eingetragen, oder Personenregister

EASY KG
Architekten Schwarz

Verfügungsregelung im Register ist zu beachten

Mündelkonto

Name des Mündels mit Vermerk „Mündelkonto“

Hans Müller, ges. vertreten durch Vormund Lisa Schuster

§ 1807 BGB

Devisenkonto

Namen des Gebietsfremden und Wohnsitz im Ausland

Jack Jones, USA

Außenwirtschaftsordnung beachten

Anderkonto

Notaranderkonto

Notar Adam Müller

Anderkontobedingungen beachten

Nachlasskonto

Bezeichnung der Erben mit Hinweis Nachlasskonto

Erbengemeinschaft Christine und Rolf Müller

§ 1922 ff. BGB
AGB Regelung



Es wird unterschieden zwischen natürliche Personen, Firmen, juristische Personen und Gesellschaften. Konten für natürliche Personen müssen mindestens der Nachname und der Vorname enthalten sein. Selbstverständlich muss die Anschrift sowie Geburtsdatum nicht fehlen. Konten für Firmen und juristische Personen gelten besondere Vorschriften. Kaufleute, die im HR eingetragen sind, können das Konto unter der im HR eingetragenen Firma eröffnen. Konten für Personenhandelsgesellschaften (OHG, KG) werden ebenfalls unter Ihrer Firma als Einzelkonto geführt.

Bedeutung der Kontoverbindung

Für den Kunden ist es eine Sicherheit, dass er die Bargeldhaltung vermindern kann. Der Kunde hat durch die Buchhaltung der Kreditinstitute eine gute Übersicht und je nach Vereinbarung eine Verzinsung.
Für die Kreditinstitute bedeutet eine Kontoverbindung ein guter Cross Selling Ansatz, um mit den Kunden mögliche Geschäfte abzuschließen. Die Sichteinlagen sind als Grundlage für Bodensatz mit relativ hoher Zinsspanne.



Kontoeröffnungsantrag
Inhalte des Antrags

Der Kontoeröffnungsantrag enthält folgende wesentliche Angaben:

1. Art des Kontos
2. Angaben der persönlichen Angaben/ Registereintragung
3. Hinweis auf AGB
4. Verfügungshinweis nach GWG
5. Unterschrift des Kontoinhabers
6. SCHUFA- Klausel
7. Hinweis zur Einlagensicherung
8. Einwilligung zur Datenspeicherung

 

 

Verfügung über Konten
Konten für Privatkunden

Bei Einzelkonten ist der Kontoinhaber allein verfügungsberechtigt. Er kann sich durch Vollmacht vertreten lassen, aber ansonsten ist er alleiniger Inhaber.Bei Gemeinschaftskonten steht ein Guthaben mehrerer Personen zu und bei Krediten sind alle Kontoinhaber gesamtschuldnerisch verpflichtet. Bei Oder Konten wird bei der Kontoeröffnung vereinbart, dass jeder Kontoinhaber einzeln verfügen kann. Bei Und-Konten sind die Kontoinhaber gemeinschaftlich verfügungsberechtigt, d.h. aber auch dass sie alle Zahlungsaufträge von allen Kontoinhabern unterschrieben werden müssen und deswegen ist das Konto nicht geeignet.



Konten für Firmenkunden


Geschäftskonten sind Konten für Gewerbetreibende und freie Berufe, die zur bankmäßigen Abwicklung der Geschäftstätigkeit dienen. Bei Geschäftskonten gelten die Verfügungsberechtigung und Vollmachtserteilung wie bei Privatpersonen.

Rechtsform

Vertretungsberechtigte

Umfang der Vertretungsmacht

Vollmachten

Einzelkaufmann

Inhaber

-

    Gesetzlich     geregelter Umfang
-Prokura

-Handlungs-vollmachten
    privatrechtlich
-Kontovollmacht
- Bankvollmacht
- Generalvollmacht

OHG

Gesellschafter

Jeder allein

KG

Vollhafter

Jeder allein

Partnerschaft

Gesellschafter

Jeder allein

AG

Vorstand

Gemeinschaftlich

GmbH

Geschäftsführer

Gemeinschaftlich

GmbH & Co. KG

Geschäftsführer der GmbH

-

 

Notaranderkonten

Notaranderkonto, allgemein Anderkonto, ist ein treuhänderisch verwaltetes aber in eigenem Namen (im Namen des Notars also) geführtes Konto.
Anderkonten werden in der Regel von Rechtsanwälten, Notaren und Insolvenzverwaltern geführt. Die Ansprüche aus Anderkonten sind nicht abtretbar und nicht verpfändbar.

 

Mietkautionskonto


Das Mietkautionskonto wird für Vermieter und Mieter verwendet. Es wird als offenes Treuhandkonto angelegt in Form eines Sparkontos mit dreimonatiger Kündigungsfrist, wobei die Zinsen dem Mieter zustehen.

 

Nachlasskonten


Im Falle eines Todes des Kontoinhabers wird sein Konto in ein Nachlasskonto um geschlüsselt, über das die Erben verfügen können.. Um zu verfügen, müssen die Erben folgende Erbnachweise vorzeigen:
-Erbschein
-Testamentenvollstrecker
-Eröffnungsverhandlung untersucht ob ein Testament vorliegt
Die Bank ist verpflichtet dem Erbschaftssteuerstelle binnen einem Monat mitzuteilen die Tatsache, ob ein Schließfach vermietet oder Wertsachen in Verwahrung genommen sind und den Wert des Depots oder die Höhe des Kontoguthabens (einschließlich der Zinsen bis zum Todestag), wenn der Gesamtwert (zum Zeitpunkt des Todes) 2500€ übersteigt. Kredite dürfen nicht abgezogen werden. Der Freistellungsauftrag erlischt mit der Umstellung des Kontos als Nachlasskonto.

 

 

Zahlungsmittel für Kunden
Grundlagen


Der Giroverkehr wird meistens als bargeldlose Zahlung verstanden, d.h. dass ein Betrag lediglich auf Konten verrechnet wird. Die Voraussetzung dazu sind:
- der Empfänger betrachtet die Gutschrift als rechtsmäßige Leistung
- zwischen den Beteiligten müssen Verrechnungsmöglichkeiten bestehen.
Für eine Verrechnungsmöglichkeit muss man die Kontonummer und die Bankleitzahl wissen. Die BLZ sagt aus, an welchen Ort und Netzzugehörigkeit die Bank gehört. Eine Überweisung ins Ausland zu schicken benötigt man die IBAN (International Bank Account Number) und BIC (Bank Identifier Code). Die BLZ ist achtstellig, die IBAN kann max. 34 Stellen haben. 6.2. Überweisung

Eine Überweisung ist die buchmäßige Übertragung einer Geldsumme vom Konto des Zahlungspflichtigen (Überweisender) auf das Konto des Zahlungsempfängers (Begünstigter).
Eine geschuldete Leistung wird durch Überweisung erfüllt. Sobald die Gutschrift auf das Konto des Gläubigers erfolgt und die Buchung endgültig geworden ist, erlischt das Schuldverhältnis. Nun hat der Gläubiger eine Forderung gegenüber seinem KI. Eine Buchung ist endgültig, wenn das KI die Daten der Gutschrift zur vorbehaltslosen Bekanntgabe an den Empfänger bereitgestellt hat


Die rechtlichen Grundlagen sind:
- §§ 675-676 BGB
- Bedingungen für den Überweisungsverkehr
- Verordnung über den Kundeninformationen
- Abkommen zum Überweisungsverkehr
Es gibt zwei verschiedene Verfahren, um eine Überweisung auszuführen:
EZÜ- Verfahren:
-Grundlage: Abkommen zum Überweisungsverkehr welches verfahrenstechnische und haftungsrechtliche Regelungen für die Umwandlung beleghafter Aufträge in Datensätze beinhaltet
- Daten der Originalbelege werden unverändert in den EZÜ übernommen
-KI des Empfängers führt Kontonummer-Namensvergleich durch
- Angaben sind unvollständig und der Begünstigte ist nicht eindeutig zu ermitteln: KI des Begünstigten hat bei überweisendem KI Rückfrage zu halten
- Überweisungen ab 15.000€ und Betrag entspricht nicht dem üblichen Geschäftsverkehr: KI des Begünstigten hat sich von der Richtigkeit des Überweisung durch Auftraggeber bzw. dessen KI zu überzeugen
BZÜ-Verfahren:
-Grundlage: Abkommen zum Überweisungsverkehr
- weitgehend vorbeschriftete Überweisungsformulare
- Empfängerkonto, Betrag und Verwendungszweck meistens vorgedruckt
-Zahlungspflichtiger ergänzt das Formular du reicht es bei seiner Bank
-Prüfzifferngesicherter Verwendungszweck: überweisende Bank und Zahlungsempfänger können durch die Prüfziffer die Erfassung der Daten nachvollziehen -> BZÜ- Überweisungen können direkt in die Buchhaltungssysteme des Empfängers übertragen werden. Die Entgelte richten sich nach jedem KI unter Preis- und Leistungsverzeichnis verschieden.

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